Verrückt nach Paris

Ausgerechnet Paris! In die Stadt der unbeschwerten Liebe. Ausgerechnet dorthin führt das Leben Hilde, Karl und Philip, die in einem Heim für behinderte Erwachsene in Bremen leben. Eigentlich sollte die Flucht aus dem Heim nur nach Köln gehen, aber plötzlich endete sie in Paris. Das ungewöhnliche Roadmovie „Verrückt nach Paris" der Regisseure Eike Besuden und Pago Palke kam 2002 bundesweit in die Kinos und lief seitdem auch erfolgreich auf diversen Festivals, unter anderem des 52. Filmfestspielen in Berlin (Berlinale). Die Kulturkirche Bremerhaven in der Pauluskirche zeigt den warmherzigen Film am Donnerstag, 8. September 2016. Im Anschluss an die Vorführung geht Moderatorin Linda Blöchl von der Landeszentrale für politische Bildung Bremen mit Eike Besuden ins Gespräch. Vorher ist ein gemeinsamer Besuch mit dem Publikum in der Ausstellung „SchönerHeit" geplant, die seit dem 28. August in der Kulturkirche gezeigt wird. Die Einführung in die Ausstellung, die Filmvorführung und die Gesprächsrunde sind kostenfrei.

Temporeiches Road-Movie ohne Betroffenheit

Hilde, Karl und Philip leben in einem Heim für Menschen mit Behinderungen. Hilde arbeitet als Küchenhilfe und schält eimerweise Kartoffeln, Philip und Karl stellen in einer betreuten Werkstatt Watschel-Enten her. Alle drei sind frustriert und gelangweilt. Ein paar Tage Urlaub wollen sie sich nehmen und hauen aus dem Heim ab. Die drei verhalten sich dabei auffallend clever, schließlich haben sie im Heim gelernt, ihre Sachen selbst in die Hand zu nehmen. Enno, ihr Betreuer, ausgebrannt von seiner Arbeit, macht sich widerwillig auf den Weg, das Trio zurückzuholen. Eine Verfolgungsjagd mit Hindernissen beginnt, die über Umwege bis nach Paris führt. Dabei lässt sie ihre absolute Solidarität untereinander ihrem Pfleger immer eine Nasenspitze voraus sein. Am Ende ist nichts mehr wie es war. Denn nach Paris ist alles verrückt.

Dieses temporeiche Road-Movie stellt an Witz und Situationskomik manch andere Komödie in den Schatten. An dessen Ende haben die drei mit beneidenswerter Kraft und Verstand die Verwirklichung ihrer Träume vorangetrieben.

Großartige Zuschauerresonanz

Eike Besuden und Pago Balke ist nach Meinung der Kritiker mit „Verrückt nach Paris" eine fulminante Komödie gelungen, die vom Publikum euphorisch gefeiert wurde. Faszinierend ist die Leistung der behinderten Hauptdarsteller, die mit entwaffnenden Charme, natürlicher Ausstrahlung und großem Selbstbewusstsein mehr oder weniger sich selbst spielen, dabei aber eine witzige Distanz finden, die den Zuschauer unmittelbar und vorbehaltlos einnimmt und jede Betroffenheit von Beginn an im Lachen erstickt.

Ausstellung "SchönerHeit" bildet den Rahmen

Eingestimmt in den Film werden die Zuschauer durch die Ausstellung „SchönerHeit", die seit Ende August in der Kulturkirche läuft. Die biblische Textsammlung „Hohelied der Liebe" ist Basis der berührenden Fotos der renommierten Künstlerin Julia Krahn, die Schönheit in Menschen mit Behinderungen suchte und fand. Zusammen mit dem Regisseur Eike Besuden geht Andrea Schridde, Pastorin der Pauluskirche und Leiterin der Kulturkirche Bremerhaven, sowie interessierten Zuschauern vor der Filmvorführung rund 30 Minuten durch die Ausstellung. Im Anschluss führt Linda Blöchl, die Moderatorin des Abends und Mitarbeiterin der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, mit Eike Besuden ein Gespräch über das Gesehene.

Weitere Infos unter www.verruecktnachparis.de, www.juliakrahn.com, www.schoenerheit.de

Presseinformationen

Veranstaltungsflyer Schönerheit

Zeit: 19:30 Uhr

Einlass: 19:00 Uhr

Ort: Pauluskirche, Hafenstr. 124, 27576 Bremerhaven

Veranstalter: Die Kulturkirche in der Pauluskirche in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Bremen

Behindertengerechte Zugänge und Toiletten sind in der Pauluskirche vorhanden.

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