Ev.-luth. Michaelis- und Pauluskirchengemeinde Bremerhaven
*begeistert. mittendrin.

Nathan der Weise in der Kulturkirche

Knapp 240 Jahre ist es her, dass der Dramatiker Gotthold Ephraim Lessing die Figuren Nathan, Saladin, Sittha, Daja und Recha erstmals auf die Bühne schickte, um für religiöse Toleranz zu werben. Das Stück um Juden, Christen und Muslime, Vorurteile, seltsamste Verwandtschaften und die berühmte Ringparabel ist bis in unsere Tage eine Utopie. Gerade heute, wie die aktuellen Geschehnisse zeigen. Das Theater Poetenpack aus Potsdam hat sich nun des Stoffes angenommen und eine vielgelobte Inszenierung entwickelt. Besonders ist, dass an der Aufführung am Freitag, 7. April um 19 Uhr auch Bremerhavener Jugendliche der Schule am Leher Markt (SALM) und des Lloydgymnasiums beteiligt sein werden.

Nathans Antwort auch heute aktuell

Gotthold Ephraim Lessing reagierte mit seinem letzten Werk auf die zu seiner Zeit herrschende religiöse Orthodoxie und Intoleranz, die ihn, den Aufklärer, quälte. Er verlegte die Handlung ins 12. Jahrhundert nach Jerusalem, wo Judentum, Christentum und Islam direkt aufeinandertreffen. Im Mittelpunkt des Stücks steht die berühmte Ringparabel, die sich um die Frage dreht, welche der drei großen Weltreligionen die Wahre sei. Nathans Antwort, der zufolge keiner der monotheistischen Religionen den Vorzug gegeben werden kann, kann bis heute als Appell an religiöse Toleranz verstanden werden.

Spielerisches Miteinander der Kulturen

Obwohl die Geschichte zeitlich und räumlich so ganz weit weg erscheint, berührt die Frage der Toleranz uns heute genauso wie damals. Das macht auch die poetisch-politische Inszenierung des Potsdamer Theaterensembles Poetenpack deutlich: Sie integriert Schüler und Schülerinnen vor Ort. So erarbeiten die Schauspielerinnen und Schauspieler mit den Jugendlichen der Bremerhavener Schulen in Lehe und Mitte das Thema des Werkes und bringen damit gläubige und nichtgläubige Jugendliche sowie junge Menschen mit unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten zu einem spielerischen Miteinander zusammen. Gemeinsam bilden sie einen Chor in der Aufführung, der künstlerisch verfremdete Rituale der drei monotheistischen Religionen einbringt.

Kooperation ermöglicht die Aufführung

Die Zusammenarbeit mit den Schulen wie die Aufführung ist eine Kooperation der Kulturkirche Bremerhaven und dem Kulturamt der Stadt Bremerhaven mit dem Koordinationsbüro für Kulturelle Bildung des Lehrerfortbildungsinstituts Bremerhaven, der Schule am Leher Markt (SALM) und dem Lloydgymnasium. Ermöglicht wird das Projekt mit Mitteln der Ursula-Wulfes-Stiftung, dem Kulturamt und der Kulturkirche Bremerhaven sowie aus Mitteln für die kulturelle Bildung in Bremerhavener Schulen.

Beginn: 19.00 Uhr, Einlass: 18:30 Uhr Ort: Pauluskirche, Hafenstr. 124, 27576 Bremerhaven Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 8 Euro, online, an den VVK-Stellen und 30 Minuten vor Beginn an der Abendkasse

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